Die Studie kam in erster Linie zu dem Ergebnis, dass die strategische Weiterentwicklung und systematische Verbesserung von mittelständischen Unternehmen im Tagesgeschäft vernachlässigt werden. Der Tenor lautet in Krisenzeiten: „Wir haben im Moment andere Probleme und kein Geld dafür!“ Im Aufschwung wird dagegen auf die mangelnde Zeit verwiesen. Die Belieferung der Kunden und die Abwicklung aktueller Kundenaufträge genießen dann die höchste Priorität. Dass die Unternehmen so ihrer Marktpositionierung und strategischen Ausrichtung schaden, wird dabei oft vergessen.
Indirekt leidet darunter auch die IT-Unterstützung der Unternehmensprozesse, da unter Zeitdruck keine Optimierung der IT-Landschaft stattfindet und in schlechten Zeiten keine Investitionen getätigt werden bzw. kein Budget für externe Beratung zur Verfügung steht. Oft arbeiten die Mittelständler noch mit veralteten und stark angepassten IT-Lösungen, die nur mit großem zeitlichen und finanziellen Aufwand ersetzt werden können.
Um an dieser Stelle anzusetzen, hatte der Commercial Vehicle Cluster (CVC) das IBO-Institut mit einem Folgeprojekt beauftragt. In einer Projektgruppe mit mehreren Mittelständlern aus der Nutzfahrzeugindustrie sollten Auswege gefunden werden. Im Zentrum stand dabei die Frage, wie die Unternehmen systematisch zu einem Lastenheft kommen, das den optimalen Soll-Zustand beschreibt. Mit diesem Lastenheft können passende Systeme und Anbieter ausgewählt werden.
Auszug aus CVC-News 1/2011: Um mit Systemen effizient und kostensparend arbeiten zu können, müssen Unternehmen sich an bestimmte Standards halten. Eine Abweichung vom Systemstandard ist nur in begründbaren Ausnahmefällen sinnvoll, etwa wenn es um Alleinstellungsmerkmale des Unternehmens bzw. einen speziellen Kundennutzen geht oder Prozesse durch den Standard unwirtschaftlich werden. Eine Prozessanalyse sollte vorrangig bei kritischen Prozessen erfolgen. Als Roadmap der Projektgruppe wurden folgende Schritte erarbeitet: